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Besser unterwegs zum Machu Picchu

Und dann, ja dann,  war da noch der Machu Picchu - die große Inka Stadt. Ich hab lange gebraucht, diese Tour zu buchen, genau gesagt vier Wochen, bis ich endlich dort war. Bevor der große Regen ausbricht, sollte ich unbedingt diese Tour machen. Also, auf die Wetter App geschaut.... oh je, ab Donnerstag jeden Tag Gewitter und ziemlich heftiger Regen. Also jetzt wird's eng. Ich verabrede, direkt Mittwoch nach meinem Workshop loszufahren ins heilige Tal und Donnerstag weiter zum Machu Picchu.

 

Ich übernachte bei einer deutschen Frau, die ich kennengelernt habe. Die Nacht war unruhig, denn ungefähr 10x möchte eine der zwei Katzen in mein Bett. Um halb 6 dann hat die andere Katze Hunger. Ich füttere sie und beschließe, meine Nacht zu beenden. Nach einem leckeren Frühstück geht‘s los.

 

Erst eine kleine Wanderung, dann 1. Bus, umsteigen in den 2. Bus, danach in den Zug und dann noch einen Bus... 13:00 Uhr Ankunft am Eingang und dann heißt es, Stufen hoch.... gefühlte 500 Stufen hoch, danach das ganze nochmal .... endlich oben angekommen ....

 

"Oh mein Sonnengott" würde der gemeine Inka sagen. Es ist unbeschreiblich... dieser Ausblick auf den Macchu Picchu. Jetzt weiß ich, warum die Menschen andauernd „amazing“ rufen. Ich fühle mich irgendwie in einem Film, surreal überwältigt. Ich glaube, ich war noch nie an so einem Ort mit soviel Energie. Ich such mir erst mal einen Platz und bleib einfach dort sitzen um zu spüren, um zu genießen. Mehr will ich nicht... Einfach nur da sitzen und genießen, spüren. Ich will nicht jeden Fleck abrennen, wie es die anderen Touristen machen. Ich will nur da sein, angekommen sein und ich bleibe einfach sitzen. Für mich ist es gerade der energiereichste Ort auf der ganzen Welt. Einfach nur überwältigend. Wie haben die Inkas das nur gemacht?

 

Irgendwann ziehen geheime Wolken hinter dem Berg auf. Ich beschließe lieber jetzt das Feld zu räumen. Ich mache mich langsam und mit Unbehagen auf den Abstieg bereit, denn irgendwie, wird mir gerade klar, muss ich die ganzen Stufen ja auch wieder runter. Nur gut, das ich den Tipp bekam, mir einen Hiking Stock zu besorgen. Der hat mich dann letztendlich gerettet, auch wieder runter zu kommen. Der Abstieg hätte es durchaus als „Video of the day“, auf YouTube geschafft. Gott sei dank habe ich viele (ob jung oder alt) gesehen, die eine ähnliche Gangart hatten wie ich. Ein kleiner Trost, immerhin.

 

Im Bus dann setzt sich eine Peruanerin zu mir. Es wird ein sehr tiefgreifendes Gespräch und am Ende haben wir das Gefühl, wir haben eine Verbindung zueinander. Ob das mit dem Machu Picchu zu tun hat? Ich glaube....ja! Nach Zug und Bus bin ich glücklich um 23 zurück in Cusco. Übrigens seit 15 Uhr regnet es wie aus Kübeln. Dementsprechend durchnässt, rette ich mich in ein Restaurant und esse erst mal was. Um nicht zu erfrieren gibt es einen Piscopunch und eine große Pizza. Danach habe ich die richtige Temperatur um ins Bett zu gehen. Es regnet immer noch aus Kübeln und ich bin, Gottseidank, schnell im Bett.

 

Ich wünsche mir und euch jetzt eine gute Nacht und viel Freude mit den Fotos😊🙏

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Andrea (Sonntag, 14 Oktober 2018 17:35)

    Wow, du hast wunderbare Worte gefunden. Obwohl Bilder ja oft nicht das ausdrücken können, wie man die Momente erlebt, hatte ich beim Lesen das Gefühl, neben dir zu sitzen. Danke für den Schwung Energie ��

  • #2

    Sami (Montag, 15 Oktober 2018 13:43)

    Ich kann mich Andrea nur anschließen. Man bekommt anhand der Bilder jede Menge Energie vermittelt. Unglaublich wie es vor Ort sein muss. Bin immer wieder dankbar, dass du uns daran teilhaben lässt ❤️

  • #3

    Sabine (Sonntag, 21 Oktober 2018 00:55)

    Wow! Wirklich tolle Bilder �, Danke!